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DANSK KLOKKEMUSEUM wurde 1991 gegründet. Sein Zweck ist unser Wissen über ein Phänomen und ein Gebiet innerhalb dänischer Kulturgeschichte einzusammeln, zu vertiefen und zu bewahren,- ein Phänomen, das der Elektronik und der Medientechnik hat Platz machen müssen.

Das manuelle Glockenläuten ist groβenteils abgeschafft. Das Läuten ist automatisiert und man riskiert dadurch die Lebenszeit der Glocken zu reduzieren. Dieses betrifft auch unsere unersetzlichen mittelalterlichen Kirchenglocken.

Im Verkehr gibt es schon lange keine Signalglocken, und in Dänemark sind auch Tierglocken Vergangenheit.

Die älteren mechanischen Spielwerke der Turmglockenspiele sind durch elektronische Abspielvorrichtungen ersetzt oder ergänzt worden.
Im Mittelalter waren die Glocken geschätze Helfer gegen die Dämonen, die den Alltag der Bevölkerung vergifteten; Beispiele dafür sind: Unwetter, Krankheiten bei den Tieren, Misswuchs und Missernte, Groβfeuer. Die Glocken waren auch nutzbare Helfer, wenn Frauen nicht schwanger wurden und damit die Familie nicht fortführen konnten.

Um ihren Aufenthalt im Fegefeuer zu verkürzen wurde für die Toten geläutet. Und während des Gräbergrabens wurde durch Glockenläuten die Macht der Unterirdischen gebrochen.
Im Museum gibt es Beispiele von unseren allerältesten Kirchenglocken. Die Hedebyglocke mit dem sogenannten Bienenkorbprofil stammt aus der Zeit um 900. Die Bienenkorbglocken sind in unseren frühesten etablierten Kirchen zu Hause.

Der Glockenkörper selbst ist im Laufe der Zeit geändert. Das Zuckerhutprofil, ein asiatischer Glockentyp, kommt im 13. Jahrhundert nach Europa. Die Schiffsglocke findet ihre charakteristische Form im 14. Jahrhundert, und sie ist später nicht wesentlich geändert.
Das Streben der Glockengieβer nach gröβerem Wohlklang und längerem Nachhall führt um 1600 zu dem harmonischen Profil, das im Wesentlichen immer noch verwendet wird.

Die Kunst Glocken zu produzieren fordert Stellungnahme zu einer Reihe verschiedener Probleme: die Ausformung der Glocke, die die Aufhängevorrichtung der Glocke bedingt, die Form und das Gewicht des Klöppels, das Profil des Schlagrings, die Zusammensetzung der Legierung und die Formgebung der Ornamentierung und der Inschrift.
Das Museum erzählt auch ein wenig davon, wie schlimm es kommen kann, wenn man die schweren Glocken und Klöppel nicht unterhält, und von der Wehmut in der Geschichte über das Schicksal der Glocken, wenn das Land die Bronze für Waffenherstellung benötigt.

Auf verschiedene Weise wickelt sich die Glocke in unsere Kulturgeschichte ein – nicht nur in unsere Kirchenkultur.

Schon in dem Altertum umhängt man den Hals der Tiere mit Glocken, um sie wieder finden zu können, wenn sie auf den Gemeinschaftsflächen der Ortschaft frei grasen.

Im Haushalt der Oberschicht steht die Glocke auf dem Tisch um das Personal des Gutshofs zu Pflichten, Mahlzeiten und Sammlung zu rufen.
Im Verkehr ist die Glocke ständige Schlittenausstattung. Später ist sie unentbehrlich bei den Meldediensten und Übergängen der Bahn – und noch später auf dem Fahrrad und der Straβenbahn.

Der Milchmann und das „Hjemis“-Auto verwenden auch die Glocke, um die Aufmerksamkeit der Kunden zu erwecken.

Die Glocken im Verkehr sind Schüssel (/Schale) -glocken, und als die Klingel als Resultat des Einzugs der Elektricität in die Gesellschaft auftaucht, übernimmt diese Glockenform allmählich das Klingeln.

DANSK KLOKKEMUSEUM erzählt und demonstriert die Kulturgeschichte der Glocke - und versucht dies so zwanglos und lebensnah wie möglich zu tun.

Man muss nicht auf leisen Sohlen gehen. Man kann die Glocken läuten, man darf die Gegenstände anfassen und fotografieren. Überall gibt es Bewegung in den Zahnrädern, Walzen und durchlochten Spielbändern der alten Werke.